Justitia auf dem Alten Rathaus: Unterschied zwischen den Versionen

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''Beitrag von Maximilian Wöhrl''
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Die Justitia von Lorenz Gedon befindet sich auf dem Volutengiebel des [[Alten Rathauses]]. Beim Original handelte es sich um eine Zinkfigur aus dem Jahr 1883, die in den 1980er Jahren durch eine bronzene Replik ersetzt wurde. Das stark beschädigte Zinkoriginal befindet sich im Zentrum Stadtgeschichte (Stadtmuseum) in Ingolstadt.
Der Münchener Bildhauer und Architekt Lorenz Gedon (* 24. November 1843 in München, † 27. Dezember 1883 in München) fertigte 1883 für den Volutengiebel des [[Altes Rathaus|Alten Rathauses]] eine Justitia-Figur aus Zink. Das stark beschädigte Original wurde in den 1980er Jahren durch eine bronzene Replik ersetzt und befindet sich heute im Stadtmuseum Ingolstadt.


== Entstehung ==
== Entstehung ==
Der Münchener Architekt Gabriel von Seidel (1848-1913) übernahm von 1882 bis 1884 die Aufgabe, das Alte Rathaus umzugestalten und um einen Anbau zu ergänzen.
Der Münchener Architekt Gabriel von Seidel (1848-1913) übernahm von 1882 bis 1884 die Aufgabe, das Alte Rathaus umzugestalten und um einen Anbau zu ergänzen.


Von Seidel gelang es, einen Baustil zu verwirklichen, der sich am Architekturstil des 16. Jahrhunderts orientierte und sich dabei dennoch gut in den Stil des alten Stadtkerns einfügte. Um die Funktion des Alten Rathauses weiterhin gut sichtbar zu machen, wurden die typischen Attribute eines Rathauses – Uhr, [[Stadtwappen]], Fenster mit Blick auf den Ratssaal etc. – beibehalten.<ref>Weyer (1998), S. 313.</ref> Die Justitia sollte ihren Platz auf dem Giebel finden, der dem Rathausplatz zugewandt ist, womit sie über der Uhr, dem Wappen sowie dem Fenster zum Ratssaal positioniert war. Der Vertrag zwischen von Seidel und dem Stadtmagistrat vom 17. Januar 1882 gibt Aufschluss darüber, dass von Seidel für alle Aspekte des Baus – wie zum Beispiel künstlerische Gestaltung, Bauleitung und -überwachung sowie die Finanzen – verantwortlich war.<ref>Ebd., S. 313.</ref> Deshalb stand von Seidel auch die Auswahl der Künstler für sein Vorhaben frei.
Von Seidel gelang es, einen Baustil zu verwirklichen, der sich am Architekturstil des 16. Jahrhunderts orientierte und sich dabei dennoch gut in den Stil des alten Stadtkerns einfügte. Um die Funktion des Alten Rathauses weiterhin gut sichtbar zu machen, wurden die typischen Attribute eines Rathauses – Uhr, [[Stadtwappen]], Fenster mit Blick auf den Ratssaal etc. – beibehalten.<ref>Weyer (1998), S. 313.</ref> Die Justitia sollte ihren Platz auf dem Giebel finden, der dem Rathausplatz zugewandt ist, womit sie über der Uhr, dem Wappen sowie dem Fenster zum Ratssaal positioniert war. Der Vertrag zwischen von Seidel und dem Stadtmagistrat vom 17. Januar 1882 gibt Aufschluss darüber, dass von Seidel für alle Aspekte des Baus – wie zum Beispiel künstlerische Gestaltung, Bauleitung und -überwachung sowie die Finanzen – verantwortlich war.<ref>Ebd.</ref> Deshalb stand von Seidel auch die Auswahl der Künstler für sein Vorhaben frei.


Als Schöpfer der Justitia wählte er den populären Münchener Künstler, Architekten und Bildhauer Lorenz Gedon (1843-1883), der sich zu dieser Zeit aufgrund anderer Projekte bereits einen Namen gemacht hatte.<ref>Holland (1904), S. 258.</ref> Er sollte die Justitia, etwaige Wappen und ein Relief für das Haupttor fertigen. Die Stadt machte Gedon keine thematischen Vorgaben, als es um die Gestaltung der – im Vertrag lediglich Giebelfigur genannten – Justitia ging. Die Besoldung für Gedons Arbeit belief sich auf 9000 Mark.<ref>Weyer (1998), S. 314.</ref> Lorenz Gedon selbst erlebte die Eröffnung des neugestalteten Rathauses nicht mehr, zeitgenössische Kommentare aus Ingolstadt zu Künstler und seinem Beitrag zum Aussehen des Rathauses sind nicht bekannt.<ref>Ebd., S. 315.</ref>
Als Schöpfer der Justitia wählte er den populären Münchener Künstler, Architekten und Bildhauer Lorenz Gedon, der sich zu dieser Zeit aufgrund anderer Projekte bereits einen Namen gemacht hatte.<ref>Holland (1904).</ref> Er sollte die Justitia, etwaige Wappen und ein Relief für das Haupttor fertigen. Die Stadt machte Gedon keine thematischen Vorgaben, als es um die Gestaltung der – im Vertrag lediglich Giebelfigur genannten – Justitia ging. Die Besoldung für Gedons Arbeit belief sich auf 9.000 Mark.<ref>Weyer (1998), S. 314.</ref> Lorenz Gedon selbst erlebte die Eröffnung des neugestalteten Rathauses nicht mehr, zeitgenössische Kommentare aus Ingolstadt zu Künstler und seinem Beitrag zum Aussehen des Rathauses sind nicht bekannt.<ref>Ebd., S. 315.</ref>

Aufgrund von Witterungsschäden musste die originale Justitia aus Zink schließlich durch eine Replik aus Bronze ersetzt werden, da alle Versuche, das Original zu restaurieren und an ihrem ursprünglichen Platz anzubringen, scheiterten.<ref>Ebd., S. 309.</ref>


Aufgrund von Witterungsschäden musste die originale Justitia aus Zink schließlich durch eine Replik aus Bronze ersetzt werden, da alle Versuche, das Original zu restaurieren und an seinem ursprünglichen Platz anzubringen, scheiterten.<ref>Ebd., S. 309.</ref>[[Datei:JustitiaOriginalfigur ZentrumStadtgeschichteIngolstadt UlliRoessle.jpg|alt=|mini|Original der Justitia vom Alten Rathaus, 2024 (Zentrum Stadtgeschichte Ingolstadt/Stadtmuseum, Foto von Ulli Rössle).|480x480px]]
== Material und Herstellung ==
== Material und Herstellung ==
Die Figur selbst und das Schwert, das sie in der linken Hand hält, sind in einem Stück aus Zink gegossen, während der Bügel der Waage aus Messing und die Waagschalen aus Kupfer bestehen. Durch eine einheitliche Vergoldung wirkte die Figur wie aus einem Guss.<ref>Ebd., S. 310.</ref> Reste dieses Edelmetallüberzuges finden sich noch in manchen Ritzen der Originalstatue, auch wenn das Gold schon vor langer Zeit aufgrund von Witterungseinflüssen abgeblättert ist. Eine Postkarte aus dem Jahre 1913 zeigt die Justitia bereits ohne die ursprüngliche Vergoldung.<ref>Ebd., S. 311.</ref> Zudem befinden sich noch Reste eines Materials an der Figur, welches auf eine nachträgliche Grundierung samt neuer Deckschicht schließen lässt. Auch Ausbesserungen aus Kunstharz lassen sich an der Originalfigur finden, die vermutlich aufgrund der Anfertigung des Abgusses für die Replik vorgenommen wurden.<ref>Ebd., S. 311.</ref> Gefertigt wurde sie in der renommierten Königlichen Erzgießerei von Ferdinand von Miller in München<ref>o.A. Donaukurier (2011), https://www.donaukurier.de/archiv/alles-was-recht-ist-5072554. </ref> und ist eine der kunstvollsten Zinkgussfiguren im süddeutschen Raum.<ref>Wyer (1998), S. 311.</ref>
Die Figur selbst und das Schwert, das sie in der linken Hand hält, sind in einem Stück aus Zink gegossen, während der Bügel der Waage aus Messing und die Waagschalen aus Kupfer bestehen. Durch eine einheitliche Vergoldung wirkte die Figur wie aus einem Guss.<ref>Ebd., S. 310.</ref> Reste dieses Edelmetallüberzuges finden sich noch in manchen Ritzen der Originalstatue, auch wenn das Gold schon vor langer Zeit aufgrund von Witterungseinflüssen abgeblättert ist. Eine Postkarte aus dem Jahre 1913 zeigt die Justitia bereits ohne die ursprüngliche Vergoldung.<ref>Ebd., S. 311.</ref> Zudem befinden sich noch Reste eines Materials an der Figur, welches auf eine nachträgliche Grundierung samt neuer Deckschicht schließen lässt. Auch Ausbesserungen aus Kunstharz lassen sich an der Originalfigur finden, die vermutlich aufgrund der Anfertigung des Abgusses für die Replik vorgenommen wurden.<ref>Ebd.</ref> Gefertigt wurde sie in der renommierten Königlichen Erzgießerei von Ferdinand von Miller in München<ref>Alles, was Recht ist (2011). </ref> und ist eine der kunstvollsten Zinkgussfiguren im süddeutschen Raum.<ref>Weyer (1998), S. 311.</ref>


== Aussehen ==
== Aussehen ==
Bei der Justitia, die auf dem Alten Rathaus steht, handelt es sich um eine 124 cm große, aus 16 Gussteilen bestehende Hohlfigur. Sie hat ihre Arme ausgebreitet, in den Händen hält sie die für Justitia-Darstellungen typischen Insignien: Ein Richtung Boden zeigendes Schwert in der linken und eine Waagschale in der rechten Hand. Sie wirkt dabei, als würde sie gerade Schreiten. Sie trägt ein knielanges Gewand, das mit dekorativen Riemen versehen ist und nur von einer um den Hals gelegten Schnur gehalten wird. Die eng anliegende Gewandung betont den Körper der Justitia und lässt Teile des darunterliegenden Körpers erkennen. Die Fußbekleidung besteht aus Riemchen und zeigt keine Besohlung. Ursprünglich besaß die Figur eine einheitliche Oberfläche aus Gold, sodass sie völlig anders gewirkt haben muss als heute. Da es kein vergleichbares Objekt gibt, scheint keine direkte Vorlage existiert zu haben. <ref>Ebd., S. 315f.</ref>
Bei der Justitia, die auf dem Alten Rathaus steht, handelt es sich um eine 124 cm große, aus 16 Gussteilen bestehende Hohlfigur. Sie hat ihre Arme ausgebreitet, in den Händen hält sie die für Justitia-Darstellungen typischen Insignien: ein Richtung Boden zeigendes Schwert in der linken und eine Waagschale in der rechten Hand. Sie wirkt dabei, als würde sie gerade schreiten. Sie trägt ein knielanges Gewand, das mit dekorativen Riemen versehen ist und nur von einer um den Hals gelegten Schnur gehalten wird. Die eng anliegende Gewandung betont den Körper der Justitia und lässt Teile des darunterliegenden Körpers erkennen. Die Fußbekleidung besteht aus Riemchen und zeigt keine Besohlung. Ursprünglich besaß die Figur eine einheitliche Oberfläche aus Gold, sodass sie völlig anders gewirkt haben muss als heute. Da es kein vergleichbares Objekt gibt, scheint keine direkte Vorlage existiert zu haben.<ref>Ebd., S. 315f.</ref>


== Fußnoten ==
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== Literatur ==
== Literatur ==


* Holland, Hyacinth: Art. Gedon, Lorenz. In: Allgemeine Deutsche Biographie Bd. 49. Leipzig/Berlin 1904, S. 258-263. URL: <nowiki>https://www.deutsche-biographie.de/pnd118900765.html#adbcontent</nowiki> zuletzt geprüft am 04.07.2023.
* Alles, was Recht ist. In: Donaukurier (11.07.2011). Online verfügbar unter https://www.donaukurier.de/archiv/alles-was-recht-ist-5072554, zuletzt geprüft am 01.07.2023.
* Holland, Hyacinth: Gedon, Lorenz. 1904 (Allgemeine Deutsche Biographie, 49). Online verfügbar unter https://www.deutsche-biographie.de/pnd118900765.html#adbcontent, zuletzt geprüft am 04.07.2023.
* Weyer, Angela: Die Justitia vom Giebel des Ingolstädter Rathauses. Bemerkungen zu einer Zinkgußfigur von Lorenz Gedon. In: Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt (1998). Ingolstadt 1998, S. 309–326.
* O.A.: Alles, was Recht ist. Publiziert am 11.07.2011. Online verfügbar unter <nowiki>&lt;nowiki&gt;https://www.donaukurier.de/archiv/alles-was-recht-ist-5072554&lt;/nowiki&gt;</nowiki>, zuletzt geprüft am 01.07.2023.
* Weyer, Angela: Die Justitia vom Giebel des Ingolstädter Rathauses. Bemerkungen zu einer Zinkgußfigur von Lorenz Gedon. In: Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt, Jg. 107 (1998), S. 309–326. Online verfügbar unter https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00045624?page=307, zuletzt geprüft am 01.07.2023.
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[[Kategorie:Kunst und Kultur]]
[[Kategorie:Landesfestung und Industrialisierung (19. bis Anfang 20. Jahrhundert)]]

Aktuelle Version vom 3. Juni 2024, 16:32 Uhr

Beitrag von Maximilian Wöhrl

Der Münchener Bildhauer und Architekt Lorenz Gedon (* 24. November 1843 in München, † 27. Dezember 1883 in München) fertigte 1883 für den Volutengiebel des Alten Rathauses eine Justitia-Figur aus Zink. Das stark beschädigte Original wurde in den 1980er Jahren durch eine bronzene Replik ersetzt und befindet sich heute im Stadtmuseum Ingolstadt.

Entstehung

Der Münchener Architekt Gabriel von Seidel (1848-1913) übernahm von 1882 bis 1884 die Aufgabe, das Alte Rathaus umzugestalten und um einen Anbau zu ergänzen.

Von Seidel gelang es, einen Baustil zu verwirklichen, der sich am Architekturstil des 16. Jahrhunderts orientierte und sich dabei dennoch gut in den Stil des alten Stadtkerns einfügte. Um die Funktion des Alten Rathauses weiterhin gut sichtbar zu machen, wurden die typischen Attribute eines Rathauses – Uhr, Stadtwappen, Fenster mit Blick auf den Ratssaal etc. – beibehalten.[1] Die Justitia sollte ihren Platz auf dem Giebel finden, der dem Rathausplatz zugewandt ist, womit sie über der Uhr, dem Wappen sowie dem Fenster zum Ratssaal positioniert war. Der Vertrag zwischen von Seidel und dem Stadtmagistrat vom 17. Januar 1882 gibt Aufschluss darüber, dass von Seidel für alle Aspekte des Baus – wie zum Beispiel künstlerische Gestaltung, Bauleitung und -überwachung sowie die Finanzen – verantwortlich war.[2] Deshalb stand von Seidel auch die Auswahl der Künstler für sein Vorhaben frei.

Als Schöpfer der Justitia wählte er den populären Münchener Künstler, Architekten und Bildhauer Lorenz Gedon, der sich zu dieser Zeit aufgrund anderer Projekte bereits einen Namen gemacht hatte.[3] Er sollte die Justitia, etwaige Wappen und ein Relief für das Haupttor fertigen. Die Stadt machte Gedon keine thematischen Vorgaben, als es um die Gestaltung der – im Vertrag lediglich Giebelfigur genannten – Justitia ging. Die Besoldung für Gedons Arbeit belief sich auf 9.000 Mark.[4] Lorenz Gedon selbst erlebte die Eröffnung des neugestalteten Rathauses nicht mehr, zeitgenössische Kommentare aus Ingolstadt zu Künstler und seinem Beitrag zum Aussehen des Rathauses sind nicht bekannt.[5]

Aufgrund von Witterungsschäden musste die originale Justitia aus Zink schließlich durch eine Replik aus Bronze ersetzt werden, da alle Versuche, das Original zu restaurieren und an seinem ursprünglichen Platz anzubringen, scheiterten.[6]

Original der Justitia vom Alten Rathaus, 2024 (Zentrum Stadtgeschichte Ingolstadt/Stadtmuseum, Foto von Ulli Rössle).

Material und Herstellung

Die Figur selbst und das Schwert, das sie in der linken Hand hält, sind in einem Stück aus Zink gegossen, während der Bügel der Waage aus Messing und die Waagschalen aus Kupfer bestehen. Durch eine einheitliche Vergoldung wirkte die Figur wie aus einem Guss.[7] Reste dieses Edelmetallüberzuges finden sich noch in manchen Ritzen der Originalstatue, auch wenn das Gold schon vor langer Zeit aufgrund von Witterungseinflüssen abgeblättert ist. Eine Postkarte aus dem Jahre 1913 zeigt die Justitia bereits ohne die ursprüngliche Vergoldung.[8] Zudem befinden sich noch Reste eines Materials an der Figur, welches auf eine nachträgliche Grundierung samt neuer Deckschicht schließen lässt. Auch Ausbesserungen aus Kunstharz lassen sich an der Originalfigur finden, die vermutlich aufgrund der Anfertigung des Abgusses für die Replik vorgenommen wurden.[9] Gefertigt wurde sie in der renommierten Königlichen Erzgießerei von Ferdinand von Miller in München[10] und ist eine der kunstvollsten Zinkgussfiguren im süddeutschen Raum.[11]

Aussehen

Bei der Justitia, die auf dem Alten Rathaus steht, handelt es sich um eine 124 cm große, aus 16 Gussteilen bestehende Hohlfigur. Sie hat ihre Arme ausgebreitet, in den Händen hält sie die für Justitia-Darstellungen typischen Insignien: ein Richtung Boden zeigendes Schwert in der linken und eine Waagschale in der rechten Hand. Sie wirkt dabei, als würde sie gerade schreiten. Sie trägt ein knielanges Gewand, das mit dekorativen Riemen versehen ist und nur von einer um den Hals gelegten Schnur gehalten wird. Die eng anliegende Gewandung betont den Körper der Justitia und lässt Teile des darunterliegenden Körpers erkennen. Die Fußbekleidung besteht aus Riemchen und zeigt keine Besohlung. Ursprünglich besaß die Figur eine einheitliche Oberfläche aus Gold, sodass sie völlig anders gewirkt haben muss als heute. Da es kein vergleichbares Objekt gibt, scheint keine direkte Vorlage existiert zu haben.[12]

Fußnoten

  1. Weyer (1998), S. 313.
  2. Ebd.
  3. Holland (1904).
  4. Weyer (1998), S. 314.
  5. Ebd., S. 315.
  6. Ebd., S. 309.
  7. Ebd., S. 310.
  8. Ebd., S. 311.
  9. Ebd.
  10. Alles, was Recht ist (2011).
  11. Weyer (1998), S. 311.
  12. Ebd., S. 315f.

Literatur

Empfohlene Zitierweise

Wöhrl, Maximilian: Justitia auf dem Alten Rathaus. Hrsg. v. Zentrum Stadtgeschichte Ingolstadt. 2024 (Stadtgeschichtslexikon). Online verfügbar unter https://stadtgeschichtslexikon.ingolstadt.de/wiki/Justitia_auf_dem_Alten_Rathaus (Version vom 03.06.2024), zuletzt geprüft am 08.12.2025.

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