Heinrich Kuhn (Kohn): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Stadt Ingolstadt Stadtgeschichtslexikon

Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K + fehlendes Wort ergänzt
K Literaturangabe ergänzt
Zeile 10: Zeile 10:
1920 bezog er eine eigene Wohnung in Bamberg, wobei er der Stadt bereits 1921 wieder den Rücken kehrte, um nach Kempten zu gehen. 1927 zog er nach Oberstdorf, wo er am 27. Oktober 1927die Hotelierswitwe Maria Kreszentia Schmid, geborene Huber, ehelichte.<ref>Ebd., S. 356.</ref> Das Ehepaar lebte bis zum Tod Maria Kreszentias in dem Hotel, welches die Gattin mit in die Ehe brachte.
1920 bezog er eine eigene Wohnung in Bamberg, wobei er der Stadt bereits 1921 wieder den Rücken kehrte, um nach Kempten zu gehen. 1927 zog er nach Oberstdorf, wo er am 27. Oktober 1927die Hotelierswitwe Maria Kreszentia Schmid, geborene Huber, ehelichte.<ref>Ebd., S. 356.</ref> Das Ehepaar lebte bis zum Tod Maria Kreszentias in dem Hotel, welches die Gattin mit in die Ehe brachte.


Kohns Dienstbezeichnung war „Stabsmusikmeister“, was vermuten lässt, dass er auch während der Zeit des Nationalsozialismus Teil der Reichswehr war.<ref>Ebd., S. 356.</ref> Seinen und den Nachnamen seiner Frau änderte Heinrich am 22. September 1936 von Kohn in Kuhn, da Kohn ein bei jüdischen Bürgern weit verbreiteter Name war und er dem Berufssoldaten während der Naziherrschaft zum Hindernis hätte werden können.<ref>Ebd., S. 357.</ref>
Kohns Dienstbezeichnung war „Stabsmusikmeister“, was vermuten lässt, dass er auch während der Zeit des Nationalsozialismus Teil der Reichswehr war.<ref>Ebd.</ref> Seinen und den Nachnamen seiner Frau änderte Heinrich am 22. September 1936 von Kohn in Kuhn, da Kohn ein bei jüdischen Bürgern weit verbreiteter Name war und er dem Berufssoldaten während der Naziherrschaft zum Hindernis hätte werden können.<ref>Ebd., S. 357.</ref>


Heinrich Kuhn verstarb am 22. September 1958 in Oberstdorf und fand dort in einem heute vermutlich aufgelösten Grab seine letzte Ruhestätte. Im Laufe seiner Dienstjahre erhielt er elf deutsche und österreichische Auszeichnungen, die heute nicht mehr ermittelt werden können.<ref>Ebd., S. 357.</ref>
Heinrich Kuhn verstarb am 22. September 1958 in Oberstdorf und fand dort in einem heute vermutlich aufgelösten Grab seine letzte Ruhestätte. Im Laufe seiner Dienstjahre erhielt er elf deutsche und österreichische Auszeichnungen, die heute nicht mehr ermittelt werden können.<ref>Ebd.</ref>


== Fußnoten ==
== Fußnoten ==
Zeile 19: Zeile 19:
== Literatur ==
== Literatur ==


* Würdinger, Josef: Ingolstädter Militärmusikermeister des 19. und 20. Jahrhunderts – Max Schott, Rudolf Kropp, Georg Bernklau, Heinrich Kohn (Kuhn). In: Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt (114). Ingolstadt 2005, S. 329-357.
* Würdinger, Josef: Ingolstädter Musikmeister des 19. und 20. Jahrhunderts. In: Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt (114), Ingolstadt 2005, S. 329–357. Online verfügbar unter <nowiki>https://mdz-nbn-resolving.de/details:bsb00105830</nowiki>, zuletzt geprüft am 26.10.2023.
{{Zitierweise|Autor=Wöhrl, Maximilian}}
{{Zitierweise|Autor=Wöhrl, Maximilian}}
[[Kategorie:Landesfestung und Industrialisierung (19. bis Anfang 20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Landesfestung und Industrialisierung (19. bis Anfang 20. Jahrhundert)]]

Version vom 13. Mai 2024, 14:42 Uhr

Beitrag von Maximilian Wöhrl

Heinrich Kohn (seit September 1936 Kuhn, * 13. Mai 1875 in Geislingen an der Steige, † 22. September 1958 in Oberstdorf) war Musikmeister bei den Pionieren und beim Königlich Bayerischen 13. Infanterie-Regiment in Ingolstadt. Zudem war er vermutlich Stabsmusikmeister in der Reichswehr.

Leben

Heinrich Kohn wurde am 13. Mai 1875 in Geislingen an der Steige geboren. Seine Eltern waren der Militärmusikdirigent Heinrich Kohn und dessen Ehefrau Margaretha, geborene Fischer. Zudem hatte er zwei Geschwister, einen 1878 geborenen Bruder namens Wilhelm und eine 1888 geborene Schwester, die den Namen Elsa Sophia Amalia trug.[1]

Der musikalischen Karriere seines Vaters folgend trat Kohn im Alter von 17 Jahren als Hoboist dem von Musikmeister Jakob Peuppus geleiteten Musikkorps des Königlich Bayerischen 2. Infanterie-Regiments in München bei. Hiernach erhielt er eine Freistellung, um an der Akademie für Tonkunst in München ein Studium aufnehmen zu können, welches er 1907 erfolgreich beendete und damit als 32-Jähriger zum jüngsten Musikmeister der bayerischen Armee wurde. Im selben Jahr übernahm er das Musikkorps des Pionier-Bataillons Nr. 1, das in Ingolstadt stationiert war. 1912 wurde er der Nachfolger Rudolf Kropps, der Obermusikmeister des 13. Infanterie-Regiments gewesen war. Während des gesamten Ersten Weltkrieges blieb Kohn bei diesem Regiment. Nach dem Krieg verließ Kohn Ingolstadt im Jahr 1919, um in Bamberg in der Infanteriekaserne zu leben. Was genau er in Bamberg tat, ist nicht überliefert, aber seine Wohnstatt legt nahe, dass er auch dort für ein Musikkorps zuständig war.[2]

1920 bezog er eine eigene Wohnung in Bamberg, wobei er der Stadt bereits 1921 wieder den Rücken kehrte, um nach Kempten zu gehen. 1927 zog er nach Oberstdorf, wo er am 27. Oktober 1927die Hotelierswitwe Maria Kreszentia Schmid, geborene Huber, ehelichte.[3] Das Ehepaar lebte bis zum Tod Maria Kreszentias in dem Hotel, welches die Gattin mit in die Ehe brachte.

Kohns Dienstbezeichnung war „Stabsmusikmeister“, was vermuten lässt, dass er auch während der Zeit des Nationalsozialismus Teil der Reichswehr war.[4] Seinen und den Nachnamen seiner Frau änderte Heinrich am 22. September 1936 von Kohn in Kuhn, da Kohn ein bei jüdischen Bürgern weit verbreiteter Name war und er dem Berufssoldaten während der Naziherrschaft zum Hindernis hätte werden können.[5]

Heinrich Kuhn verstarb am 22. September 1958 in Oberstdorf und fand dort in einem heute vermutlich aufgelösten Grab seine letzte Ruhestätte. Im Laufe seiner Dienstjahre erhielt er elf deutsche und österreichische Auszeichnungen, die heute nicht mehr ermittelt werden können.[6]

Fußnoten

  1. Würdinger (2005), S. 355.
  2. Ebd., S. 355f.
  3. Ebd., S. 356.
  4. Ebd.
  5. Ebd., S. 357.
  6. Ebd.

Literatur

  • Würdinger, Josef: Ingolstädter Musikmeister des 19. und 20. Jahrhunderts. In: Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt (114), Ingolstadt 2005, S. 329–357. Online verfügbar unter https://mdz-nbn-resolving.de/details:bsb00105830, zuletzt geprüft am 26.10.2023.

Empfohlene Zitierweise

Wöhrl, Maximilian: Heinrich Kuhn (Kohn). Hrsg. v. Zentrum Stadtgeschichte Ingolstadt. 2024 (Stadtgeschichtslexikon). Online verfügbar unter https://stadtgeschichtslexikon.ingolstadt.de/wiki/Heinrich_Kuhn_(Kohn) (Version vom 13.05.2024), zuletzt geprüft am 08.12.2025.

Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von Stadt Ingolstadt Stadtgeschichtslexikon. Durch die Nutzung von Stadt Ingolstadt Stadtgeschichtslexikon erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.