Zwack
Beitrag von Maximilian Wöhrl
Der sogenannte Zwack kann als Vorreiter des polizeilichen Berufsstandes gewertet werden und war ein frühneuzeitlicher Ordnungshüter, der von ca. 1500 bis 1700 in den Straßen Ingolstadts für Ruhe und Ordnung sorgte. Er unterstand dem städtischen Baumeisteramt und war für die „kleinere Kriminalität“ zuständig. Seine Stellung ist niedriger einzustufen als die der Amtsknechte und Schergen.
Begriffserklärung
Der Begriff Zwack leitet sich vermutlich vom Wort zwicken, zwacken – wie in Geld abzwacken, Geld eintreiben, jemandem etwas zwicken – ab.
Aufgaben
Als wohl erster Gesetzeshüter mit eigener Selbstbezeichnung unterstand der Zwack dem städtischen Baumeisteramt und war damit ein exekutiver Arm der wichtigsten Verwaltungseinheit der Stadt. Der Eid, welcher als eine Art „Polizeiaufgabengesetz“ interpretiert werden kann, gibt dabei Aufschluss über den Aufgabenbereich des Zwack, denn er enthielt die Befugnisse und Pflichten im Wortlaut. Dem Buesbichlein (Bußbüchlein) hatte er zu entnehmen, dass er auf all verbottne Sachen aufzupassen und Zuwiderhandlungen und Verfehlungen der Ingolstädter Bürger dem Baumeister zu melden hatte. Dabei sollte er niemanden schonen. Auch den Marktzoll sollte er eintreiben und gewissenhaft der Kasse zuführen. Zudem hatte er dafür Sorge zu tragen, dass die Bettler sich von Kirchen fernhielten und dort nicht ihrem Bettelgewerbe nachgingen und dass deren Bettelei in der Stadt nicht überhandnahm.
Uniform und Besoldung
Seit 1563 regelte eine Amtsknechtsordnung Uniform und Sold der Betroffenen. So sollte jeder Amtsknecht all Quatember 60 Pfennig und dazu wahlweise ein Pfund Pauschholz oder 5 Schilling Pfennig erhalten. Den Rock, welchen diese Amtsknechte trugen, zierten die Farben blau und weiß. Auch der Zwack, der als ein Vorreiter der Polizei gelten kann, wurde von den Stadtvätern mit einem schlichten Rock ausgestattet. Wie genau diese Uniform aussah, ist nicht überliefert.