Gabriel Knogler

Aus Stadt Ingolstadt Stadtgeschichtslexikon

Version vom 26. Oktober 2023, 10:42 Uhr von L.Weber (Diskussion | Beiträge) (Korrektur Rechtschreibung)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Beitrag von Maximilian Wöhrl

Gabriel Knogler (* 1. Januar 1759 in Pfaffenhofen an der Ilm als Johann Franz Knogler, † 5. März 1838 in Wemding) war ein bayerischer Mönch, Professor, Wissenschaftler und Pfarrherr von Wemding.

Leben

Gabriel Knogler kam am 1. Januar 1759 als Sohn des Färberehepaares Johann Georg und Apollonia Knogler in Pfaffenhofen an der Ilm zur Welt.[1] Er besuchte das Münchener Jesuitengymnasium und trat 1776 als Novize in das Benediktinerkloster Scheyern ein. Seinen Geburtsnamen Johann Franz legte er nach dem Erhalt der heiligen Profess im Jahre 1777 ab und trug fortan den Ordensnamen Gabriel.[2] Nach seinem ewigen Gelübde und der Priesterweihe 1783 wurde er vom Kloster nach Ingolstadt entsandt, wo er Mathematik und Physik studierte. Aufgrund seiner Affinität für die Naturwissenschaften lehrte er diese Fächer an Gymnasien in Freising, Amberg und Neuburg an der Donau, bevor er 1794 Professor an der Bayerischen Landesuniversität in Ingolstadt wurde. Zum Dekan der philosophischen Fakultät wurde er, nachdem er sein berühmtes Werk „Elemente der angewandten Mathematik“ veröffentlicht hatte. Im Jahr 1798 wurde er zum Universitätsrektor ernannt.[3] 1800 zog die Bayerische Landesuniversität nach Landshut um und Knogler folgte ihr. Hier publizierte er 1802 das viel beachtete Werk „Meteorologie zum Gebrauch der akademischen Vorlesung“. Da es als das erste deutsche meteorologische Werk gilt, hallt sein Ruhm bis heute nach.[4]

Im Jahr darauf wurde das Kloster Scheyern aufgelöst und Knoglers akademische Karriere fiel einer Unterschlagungsaffäre zum Opfer, die nie aufgeklärt wurde und über die selbst heute keine Einzelheiten bekannt sind.[5] Dies hatte zur Folge, dass sich Knogler von diesem Zeitpunkt an ganz seiner Priestertätigkeit widmete. Zunächst erhielt er die Pfarrei Schatzhofen bei Landshut, bevor er erneut nach Ingolstadt ging und 1806 Pfarrer des Münsters „Zur Schönen Unserer Lieben Frau“ wurde.[6] Obwohl dies sicherlich als große Ehre gewertet werden konnte, ist bekannt, dass Knogler nicht gerne in Ingolstadt lebte, was zur Folge hatte, dass er schließlich 1809 nach Wemding ging.[7] Dort widmete er sich neben seiner geistlichen Tätigkeit auch wissenschaftlichen Studien und der Lokal- und Regionalgeschichte.[8] Trotz seines beachtlichen Alters wurde er 1826 Teil der zweiten Kammer des bayerischen Landtags und für drei Jahre Abgeordneter.[9]

Am 5. März 1838 starb Gabriel Knogler im Alter von 79 Jahren in Wemding. Der Zuneigung zu seiner Wahlheimat Wemding verlieh er nach seinem Tod durch Spenden an Krankenhaus und Armenfonds Ausdruck. Wemding dankte es ihm, indem es eine Straße nach Knogler benannte.[10] Auch in Ingolstadt existiert eine Pfarrer-Knogler-Straße. Sie befindet sich im Ingolstädter Stadtteil Knoglersfreude, der 1831 nach dem Färbermeister Clemens Knogler – einem Bruder Gabriel Knoglers – benannt wurde.

Fußnoten

  1. Haiplik (2016), S. 41.
  2. Donaukurier (2009).
  3. Haiplik (2016), S. 42f.
  4. Ebd., S. 43.
  5. Ebd., S. 43. Lt. Andreas Sauer handelte es sich um eine Unterschlagungsaffäre an der Universität Landshut.
  6. Ebd., S. 43.
  7. Ebd., S. 44.
  8. Donaukurier (2009).
  9. Haiplik (2016), S. 44.
  10. Donaukurier (2009).

Literatur

Empfohlene Zitierweise

Wöhrl, Maximlian: Gabriel Knogler. Hrsg. v. Zentrum Stadtgeschichte Ingolstadt. 2023 (Stadtgeschichtslexikon). Online verfügbar unter https://stadtgeschichtslexikon.ingolstadt.de/wiki/Gabriel_Knogler (Version vom 26.10.2023), zuletzt geprüft am 08.12.2025.

Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von Stadt Ingolstadt Stadtgeschichtslexikon. Durch die Nutzung von Stadt Ingolstadt Stadtgeschichtslexikon erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.